Die urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 153 n. Chr., als er anscheinend in voller Blüte stand, was bedeutet, dass der Ort vor diesem Datum gegründet wurde. Zudem wird von verschiedenen Fachleuten behauptet, dass Kaiser Trajan selbst der Gründer dieses Kurorts war. Die Münzen mit seinem Konterfei, die in der Umgebung des Kurorts entdeckt wurden, legen diese Annahme nahe.
Die ersten Spuren menschlicher Besiedlung wurden in der Haiducilor Grotte offenbar schon am Ende des Paläolithikums gefunden. Der Legende nach entdeckten die Römer die heißen Quellen mit Hilfe von Pferden. „Beim Praetorium Castrum in Mehadia ließ die 3. Delmatarum-Kohorte ihre Truppen antreten und ihre Pferde im Cerna-Tal frei laufen. Die Pferde, die nach langen Kriegen und Feldzügen voller Wunden und Krankheiten waren, badeten instinktiv in dem Wasser der ersten Thermalquelle, der Venera-Quelle. Nach einer Weile bemerkten die Soldaten eine Genesung der Pferde.
Sie erzählten ihren Übergeordneten davon und die römische Führung beschloss, hier im Cerna-Tal einen Kurort zu errichten, der bald im ganzen Römischen Reich berühmt wurde.“
Die moderne Geschichte des Ortes beginnt nach 1718 (Friede von Passarowitz), innerhalb des österreichischen Kaiserreichs. Ab 1736 wurde mit dem Wiederaufbau und der Modernisierung der Bäder und der Zugangswege begonnen. Die Banater Landvögte errichteten die meisten Gebäude des Ortes, die vom österreichischen Barockstil geprägt sind. Der General Andreeas Hamilton, Gouverneur des Banats im Auftrag von Kaiser Karl VI., baut die Bäder wieder auf und erwähnt die Entstehung der Bäder des Herkules. Zu dieser Zeit wurde auch das erste Casino Osteuropas in Băile Herculane gebaut. Das Barockensemble Casino bringt einen zurück in das turbulente Leben der Rumänen jener Zeit. Es galt als Symbol der ethnischen Einheit und des friedlichen Zusammenlebens zwischen den verschiedenen Ethnien, denn auf seinem Dach stehen die Statuen eines Rumänen, eines Deutschen, eines Serben und eines Ungarn.
Derzeit umfasst Băile Herculane insgesamt 15 Thermal- und Mineralquellen, die ausschließlich zur Behandlung von Patienten, meist mit Rheuma- oder Nervenleiden, eingesetzt werden. Die Quellen sind vielfältig: heiße Thermalquellen, die Schwefel, Natrium, Chlor, Magnesium, Kalzium oder Spurenelemente enthalten und deren Wirkung durch die negativ ionisierte Luft und das Klima des Ortes verstärkt wird.
Der Kurort Herculane ist umgeben von besonderen Orten und Naturschätzen, die einen Besuch wert sind, wie z.B. Cheile Șoimului, Cheile Domogled, Pecinisca, Valea Feregăi oder Vârful Domogled. In diesem Gebiet befinden sich auch die Dampfgrotte (Peștera cu aburi), die Munk-Quelle, die Rote Quelle, die Haiducilor Grotte und die Adam-Grotte. Ein Aufenthalt in Herculane kann also Heilung und Entspannung zugleich bieten. Selbst die weniger Naturbegeisterten werden zugeben müssen, dass dieses Gebiet etwas Besonderes ist.